Kurzfilm über Homophobie bzw. Heterophobie

breeder

Ich bin tatsächlich regelmäßig froh über einen Aspekt meiner Erziehung und das ist mein Umgang mit „anderen“ Menschen. Damit meine ich meinen Umgang mit Ausländern, Menschen mit Migrationshintergrund und vor allem auch mit Nicht-Hetero-Menschen (Hetero, Bi, etc.).
In meiner Schulzeit war mir damals niemand bekannt, der nicht-hetero war und ich kannte Schwule_Lesben nur aus dem Fernsehen. Wie so viele andere auch hatte ich damals einen besten Freund mit dem ich viel Zeit verbracht habe. Ich habe teilweise viele Ansichten von ihm übernommen, wie so etwas nun einmal passiert, wenn man seine Gedanken oft miteinander teilt. Er hatte jedoch eine gering-ausgeprägte Schwulenphobie, welche ich jedoch nie wirklich nachvollziehen konnte. Ich glaube ihn hat am meisten der Sex von zwei Männern abgestoßen — trotzdem würde er nie jemanden deswegen tatsächlich hassen, verprügeln oder sogar Hilfe im Notfall unterlassen. Dies ist zwar noch nicht die Welt, die eine_r erstreben sollte, aber das ist doch schon ein kleiner Anfang für eine bessere Welt…

Mir flog heute über Twitter ein Video zu, welches „unsere normale Welt“ ins Gegenteil dreht: Lesben und Schwule sind die Normalität, Heteros die gemiedenen/gehassten Außenseiter.
In diesem circa 19-minütigen-Kurzfilm wird die Geschichte eines Mädchens erzählt, welches sich nicht für andere Mädchen interessiert, sondern stattdessen für einen Jungen. Nur leider sieht dies ihr Umfeld „nicht gerne“…

Auch wenn dieses Video in der Welt von Fuck-Yeah-Amerika spielt und nicht 1-zu-1 für deutsche und europäische Verhältnisse übernommen werden kann, so fand ich die Geschichte doch ziemlich realistisch und bedrückend…
Es ist erstaunlich, dass manchmal die Welt erst umgedreht werden muss, damit manche Menschen verstehen, was hier schief läuft.

PS: Meine bisherige Erfahrung ist übrigens, dass die Quote der netten Menschen bei Nicht-Heteros höher ist als bei Heteros. Irgendwie schade.

Menschen (Teil 1 von X)

menschen

Es gibt Tage, an denen ich mich schäme ein Mensch zu sein. Heute flog mir über Twitter ein Tumblr-Account zu, welcher Tweets gegen einen Entwickler von »Call of Duty — Black Ops 2« sammelt.

Ich persöhnliche habe dieses Spiel zwar nie gespielt, aber ich weiß, dass es unter Gamern eine große Fangemeinde gibt.
Der Spieleentwickler David Vonderhaar schrieb am letzen Dienstag einen Tweet, in dem er bekannt gab, dass ein Scharfschützengewehr mit dem aktuellsten Patch abgemildert wurde.
davidvonderhaar_tweet
Seit er dies auf Twitter bekannt gab, gab es dutzende von Drohungen und wirklich abartigen Postings gegen ihn.

Diese wurden (teilweise) in folgendem Tumblr-Blog aufbereitet und gesammelt: gamerfury.tumblr.com
Und mein Beispiel von oben ist nur ein Beispiel einer Drohung gegen ihn…

Ich finde es wirklich ekelhaft, wie manche Menschen sein können…

Hi & Bye Piratenpartei

20130603_piratenparteiManch eine_r wünscht sich Deutschland zurück in die Grenzen von 1937 –
Ich wünsche mir meine Piratenpartei zurück in den Sommer 2011.

Ich trage den Gedanken meines Austritts aus der Piratenpartei nun schon seit einigen Monaten mit mir herum. Mal war es schlimmer, mal war es okay, aber selten fühlte es sich gut an.

Ich traf die ersten Menschen der Piratenpartei bei der #Piratenlicht-Aktion in Büdelsdorf am 23.09.2009. An diesem Abend lernte ich so wunderbare Menschen wie Torge und Christian kennen und durch diese noch so viele mehr.
Bevor ich in die Kreise der Piraten aufgenommen wurde, war die Anzahl meiner Freunde recht gering. Ich kannte wenig Menschen, die meine Einstellungen und Ansichten teilten oder überhaupt in meine Realität passten.
Doch dies änderte sich damals und ich habe seitdem so viele tolle Menschen kennen und lieben gelernt, dass es fast schon unheimlich ist.
Und all dies passierte, obwohl ich bis zum Anfang 2011 kein Mitglied in der Piratenpartei war. Es war niemanden wichtig, denn es ging um die/den Menschen und nicht seine_ihre Parteiangehörigkeit. Und bis in den Sommer 2011, kurz vor der Wahl in Berlin, war auch alles gut in meiner Piratenpartei.

Mit meiner Piratenpartei meine ich den Landesverband Schleswig-Holstein und dessen Mitglieder. Wir kannten uns alle™. Ich sage nicht, dass wir nicht auch hier einige Idioten unter uns hatten, aber wir kannten unsere Pappenheimer und wussten diese zu umschiffen. *

Seit der Wahl in Berlin im Jahr 2011 und dem darauf folgenden Mitgliederzuwachs änderte sich jedoch langsam dieses positive Gefühl und bis heute ist es nicht mehr so schön geworden, wie es damals™ einmal war.
Als ich vor 2 Tagen las, das Patrick sich für einen Platz im Vorsitz des nächsten Landesvorstandes bewerben möchte, schöpfte ich ein wenig neue Hoffnung für meinen Landesverband. Wer Patrick kennen lernen durfte, weiß, dass dieser ein wunderbarer und ehrlicher Mensch ist, der sich für diese Partei extrem aufgeopfert hat.

Als ich jedoch heute morgen las, dass Patrick seine Bewerbung dank des „Feedbacks“ aus der Partei wieder zurückzieht, brach bei mir der letzte Stützfeiler meiner Hoffnung weg. Zwar hat Patrick auch von vielen (tollen) Menschen einen großen Zuspruch ob seiner Kandidatur erhalten, jedoch war war auch zu viel negatives dabei.
(Hierzu am besten seinen 2. Artikel lesen.)

Ich werde meine Mitgliedschaft bei der Piratenpartei in den nächsten Tagen kündigen.
Nicht nur wegen diesem Vorfall, sondern weil dies einfach der berühmte Tropfen zu viel im Fass war.

Dies heißt nicht, dass ich den wunderbaren Menschen den Rücken kehren werde, und auch bei der nächsten Wahl wird mein Kreuz wahrscheinlich in einem Feld für die Piratenpartei zu finden sein, aber ich möchte von mir nicht mehr sagen können, dass ich Mitglied in der Piratenpartei bin.

Ich mag die Sachen, für die die deutsche Piratenpartei steht und die meißten ihrer
(Wahl-)Programmpunkte sprechen mir aus der Seele. Und ich möchte den Schleswig-Holsteiner Piraten (auf Landes- sowie Fraktionsebene) für ihre gute Arbeit danken, denn ihr seid wirklich großartig.
Aber leider ist die Partei in sich zu zerkratzt™, dass ich diese nicht mehr kaufen möchte.

PS: Auch wenn ich kein Mitglied der PIRATEN mehr sein sollte, kann ich natürlich bei Lust und Laune den Piraten vor Ort trotzdem helfen, zur Seite stehen oder auch rumpöbeln. Für so etwas braucht einer ja zum Glück keine Mitgliedschaft.

PPS: Anzahl nautischer Anleihen: 1 *

UPDATE: Ich möchte noch einmal erwähnen, dass ich natürlich sehr verallgemeinert habe. Natürlich sind auch viele gute Menschen der Partei beigetreten, welche gute Arbeit leisten.

[Foto (CC-BY-NC-SA) Joachim S. Müller]