Towel Day 2013

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Heute ist der Feiertag im Jahr, den ich freiwillig und mit Freude zelebriere, obwohl es kein gesetzlicher Feiertag ist und einer nicht einmal „frei“ bekommt: Es ist Towel Day.

Der Tag, an dem wir an Douglas N. Adams denken und ihm u.a. für sein großartiges Werk „Per Anhalter durch die Galaxis“ danken.
Und dies tun wir, in dem wir jedes Jahr am 25. Mai ein Handtuch mit uns herumtragen – egal wo wir hingehen.
Dabei ist es nicht wichtig, was für ein Handtuch es ist. Ich würde sogar ein Küchenhandtuch durchgehen lassen, obwohl dieses im Notfall wahrscheinlich weniger Anwendungsfälle finden würde.

Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Einmal ist es von großem praktischem Wert – man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; man kann unter den so rot glühenden Sternen in den Wüsten von Kakrafoon darunter schlafen; man kann es als Segel an einem Minifloß verwenden, wenn man den trägen, bedächtig strömenden Moth-Fluss hinuntersegelt, und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen oder dem Blick des Gefräßigen Plapperkäfers von Traal zu entgehen (ein zum Verrücktwerden dämliches Vieh, es nimmt an, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen – bescheuert wie eine Bürste, aber sehr, sehr gefräßig); bei Gefahr kann man sein Handtuch als Notsignal schwenken und sich natürlich damit abtrocknen, wenn es dann noch sauber genug ist.

Was jedoch noch wichtiger ist: ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Strag (Strag = Nicht-Anhalter) dahinter kommt, dass ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er automatisch annehmen, er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompass, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw, usw. Und der Strag wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade „verloren“ hat. Der Strag denkt natürlich, dass ein Mann, der kreuz und quer durch die Galaxis trampt, ein hartes Leben führt, in die dreckigsten Winkel kommt, gegen schreckliche Übermächte kämpft, sich schließlich an sein Ziel durchschlägt und trotzdem noch weiß, wo sein Handtuch ist, eben ein Mann sein muss, auf den man sich verlassen kann.

Falls ihr das Buch noch nicht gelesen haben solltet, dann solltet ihr euch zu aller erst natürlich ein klein wenig dafür schämen. Nachdem ihr dies nun getan habt, rennt ihr zu eurem Nachbar, der euch noch etwas schuldet; eurem Schulfreund aus der 5. Klasse; einer kleinen Buchhandlung in einer kleinen Seitengasse am Ende der Stadt oder zu einem euch bekannten Pastafari und leiht/kauft euch dieses Buch.
Ich, für meinen Teil, musste bei jeder (wirklich jeder!) Seite mindestens 1-5 mal schmunzeln oder lachen, denn dieses Buch ist so großartig.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Towel Day und sollten euch heute auf euren Wegen durch die Welt noch andere Anhalter begegnen:
Grüßt sie mit einem freundlich lächeln und einem gen Himmel gestreckten Daumen. o/

[Zitat aus: Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis | Bild: (CC-BY) davidd]